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Ölqualität
 
Generell ist bei allen Ölgewinnungsverfahren für Rapsöl, das als Kraftstoff eingesetzt wird, die Min-destqualität nach DIN V 51 605 (pdf) einzuhalten.


Hinweise zur dezentralen Herstellung von Rapsölkraftstoff


Saat 

Die Rapssaat sollte möglichst vollständig ausgereift sein, da sonst Säurezahl, Phosphor-, Calcium- und Magnesiumgehalt negativ beeinflusst werden. Je niedriger der Anteil an reifer Saat in der Saatpartie, desto schlechter ist das Öl bzw. die Ölqualität. 
Die Säurezahl ein Maß für den Gehalt an freien Fettsäuren im Öl. Freie Fettsäuren schränken die Genusstauglichkeit und Verwendungsfähigkeit des Öles stark ein. Ist also der Anteil an unreifer Saat hoch, so steigt der Anteil der freien Fettsäuren und damit die Säurezahl. 

Ausreifung
Quelle: Technologie- und Förderzentrum, Stotz

Auch der Phosphorgehalt ist bei einer Rapssaat mit höheren Anteilen an unreifer Saat höher als bei Saatpartien, die mehr reife Saat enthalten.

Phosphor
Quelle: Technologie- und Förderzentrum, Stotz

Ebenso können die Calcium- und Magesiumgehalte durch die Ausreifung der Saat beeinflusst werden.

Calcium Magnesium
Quelle: Technologie- und Förderzentrum, Stotz


Saatreinigung

Ist Rapssaat zur Kraftstoffherstellung bestimmt, sollte sie einen möglichst geringen Anteil an Bruchkorn und Fremdbesatz aufweisen. Das lässt sich z.B. über eine entsprechende Einstellung des Mähdreschers (Siebe, Windmenge, Schnitthöhe) steuern. Außerdem sind Mähdrescher, Transportfahrzeuge bzw. Transportmittel (Förderbänder, Elevatoren etc.) vor der Saataufnahme zu reinigen.
Der Anteil an Frembestandteilen (z.B. Schotenteile, fremde Saaten wie Klettenlabkraut, Kamille, Stängelteile) und Bruchkorn sollte deutlich unter 1% liegen. Saatpartien mit höheren Gehalten müssen deshalb gereinigt werden (z.B. über Siebanlagen und/oder Windsichter), da Samen von Wildpflanzen, Bruchkornanteile und Anteile von Auswuchs in der Saat zu erhöhten Gehalten an Chlorophyll oder auch freien Fettsäuren im Öl führen. Das führt zu einer wesentlich schnelleren oxidativen Schädigung der Öle, wenn es in Klarglasflaschen unter Lichteinfluss gelagert wird. Außerdem können sich unerwünschte Geschmacksnoten (modrig, stichig, strohig, holzig) bilden.  


Saattrocknung und -lagerung

Nach der Ernte sollte die Saat auf unter 15 °C, besser sogar unter 12 °C, gekühlt werden. Als Nebeneffekt der Kühlung sinkt auch der Wassergehalt. Zur Lagerung und Ölgewinnung ist ein Wassergehalt von 7 bis 8% empfehlenswert. Auch wenn höhere Trocknungstemperaturen einen größeren Saatdurchsatz bedeuten, sollte die Trocknung möglichst schonend bei niedrigen Temperaturen (unter 50 °C) erfolgen. Bei einer zu heißen Trocknung sinkt die Oxidationsstabilität und steigt der Gehalt an freien Fettsäuren (Säurezahl). 
Rapssaat sollte nur in sauberen Lagerstätten gelagert werden. Das Zwischenlagern einer sehr warmen, frisch geernteten Saat über wenige Stunden (z.B. auf einem Transportfahrzeug) wirkt sich negativ auf die Oxidationsstabilität und die Säurezahl aus. Da durch die Atmung der Saat CO2, Wasserdampf und Wärmeenergie entsteht, ist es sinnvoll, wenn die Saat während der gesamten Lagerdauer belüftet wird. Zudem ist die Saatlagertemperatur regelmäßig zu kontrollieren. 


Pressung

In den Wintermonaten sollte die (kalte) Saat aus dem Lager, bevor sie in den (warmen) Pressenraum transportiert wird, an die Temperatur im Pressenraum angepasst werden (z.B. durch Saatanwärmung oder Zwischenlagerung in einem Tagesvorratsbehälter). Damit wird verhindert, dass Wasser aus der feuchtwarmen Umgebungluft im Pressenraum an der kalten Rapssaat kondensiert. So kann ein erhöhter Wassergehalt im späteren Kraftstoff vermieden werden. 
Die Saatzuführung sollte mit einem Magnetabscheider ausgestattet sein, damit die Presse vor unnötigem Verschleiß geschützt wird. 
Um einen Eintrag unerwünschter Fettbegleitstoffe in das Öl zu vermeiden, sollte die Saatverarbeitung möglichst schonend erfolgen. Der Gehalt an Phosphor, Calcium und Magnesium lässt sich durch die Betriebsweise der Ölpresse steuern. Je höher der Energieeintrag (Wärme) in die Saat bei der Ölpressung (Saatvorwärmung, Reibung und Druck in der Ölpresse, Saat-/Ölverweilzeit in der Presse), desto höher ist der Gehalt dieser Elemente im Öl. Beim Kaltpressverfahren werden Temperaturen in der Ölpresse von 50 bis 65 °C, am Ölauslauf von 40 bis maximal 50 °C erreicht. 

Presskopftemperatur
Quelle: Technologie- und Förderzentrum, Stotz

Die Pressung ist zu beeinflussen über: 

- die der Ölpresse zugeführte Saatmenge
- die Drehzahl der Pressschnecke
- die Drücke bei der Ölpressung (indirekt z.B. durch Spaltmaße der Seiherstäbe oder Wahl der Pressdüse)

Es wird zwischen Seiherstabschneckenpressen und Lochzylinderschneckenpressen unterschieden. Um die Ölausbeute zu erhöhen kann der Presskuchen in einer zweiten Pressung weiter entölt werden. Der Presskuchen, den man daraus erhält hat einen geringen Fettgehalt, was den Einsatz in der Fütterung erleichert. Das daraus gewonnene Öl ist in der Regel nicht als Kraftstoff geeignet (erhöhte Phosphor-, Calcium- und Magnesiumgehalte). 


Ölreinigung

Nach der Pressung enthält das Öl Feststoffe, die in der folgenden Ölreinigung weitestgehend entfernt werden (Fest-/Flüssigtrennung). Die Reinigung gliedert sich in Hauptreinigung (Grobklärung) und Sicherheitsfiltration (Endfiltration) (siehe dezentrale Ölgewinnung).


Öllagerung

Um die erreichte Ölqualität zu sichern, muss das gereinigte Öl entsprechend gelagert werden (siehe dezentrale Ölgewinnung).


Quellen:
· Technologie- und Förderzentrum, Hinweise zur Erzeugung von Rapsölkraftstoff in dezentralen 
  Ölgewinnungsanlagen, Remmele, Stotz
· UFOP-Schriften Heft 29 - Öl- und Proteinpflanzen


 










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